Eingiessen von Trockenblumen in Epoxidharz


Den Sommer einfangen - Mit Epoxidharz Kunstwerken kann man sich die Erinnerungen an den blühenden Garten auch in den Winter holen

Gänseblümchen, Farn und Rosen - Blüten und Blätter trocknen

Wie trocknet man Blüten und Blätter und giesst sie in Resin ein?

Blüten, Blätter und Pflanzenteile in Resin eingiessen ist einfacher als man denken könnte. Die wenigen Tipps und Kniffe, die es zu beachten gilt erklären wir Euch hier. Und auch die grösste Herausforderung wird genauestens beleuchtet: Wie macht man aus dem blühenden Strauss, den man im Garten, am Wiesenrand oder in der Gärtnerei gesammelt hat, schöne, farbintensive Trockenblumen, die sich auch lange in Epoxidharz halten?

Trocknenblumen fürs Resin - Kaufen oder pflücken 

So schön frische Blumen auf den ersten Blick auch sein mögen, lange wirst Du keine Freude daran haben, wenn Du sie frisch vom Stil in Epoxidharz eingiesst. Es führt also kein Weg daran vorbei, das Wasser muss raus! 


Der schnellste Weg an getrocknete Blumen und Blätter zu gelangen dauert ein paar Klicks. Denn die Naturschönheiten, die das fertige Werk zieren sollen, kann man natürlich auch ganz einfach fertig erstehen. Zum Beispiel getrocknete Chrysanthemen machen sich toll als Hingucker. Für mehr Abwechslung sorgt ein Set aus verschiedenen Blumen in verschiedenen Farben. 


Wenn Du Deine Trockenblumen bereits vor Dir liegen hast, kannst Du direkt zur Anleitung "Blumen in Resin eingiessen" hüpfen. Andernfalls geht's hier weiter mit der Eigenproduktion besagter Dekorationen. 

Trockenblumen selbst herstellen

Aber Du kannst diese Dekorationseinlagen für Dein nächstes Resin-Projekt auch selbst sammeln - am Wegrand, im Garten oder natürlich aus einem Strauss mit besonderer Bedeutung, wie dem Brautstrauss. Eine schöne Erinnerung für jede Art von Feier ist es auch, die besonders schöne Teile der blumigen Tischdeko in Epoxidharz zu verewigen. 


Das Trocknen der Blumen scheint auf den ersten Blick die grösste Unsicherheit auf dem Weg zum perfekten Flower-Resin. Es liegt jedoch nicht an einem Mangel an Möglichkeiten, ganz im Gegenteil: Die Tage der Kleeblätter im Lexikon sind zu Ende, die neuen Trockenblumen kommen unter anderem aus der Mikrowelle oder dem Kieselsalz. 

Wir stellen Euch alle Möglichkeiten vor und geben Tipps, welche für welches Projekt am besten geeignet sind. Was man vorab wissen sollte: Je mehr Wasser ein Pflanzenteil enthält, desto länger dauert das Trocknen, bei jeder Methode. Je grösser und voluminöser die Blüte, desto später kann es ans Giessen gehen. Auch die Farbe kann beim Trockenprozess in Mitleidenschaft gezogen werden. 


Schöne Blüten, die auch praktisch zum Trocknen sind, bieten unter anderem Veilchen, Margeriten und Hortensien. Natürlich auch hunderte andere Varianten, die Du direkt vor Deiner Haustür finden kannst. Beim Sammeln solltest Du Dich also einfach von Deinen Vorlieben und später Deinen Erfahrungen leiten lassen. 

Schon beim Sammeln kannst Du den späteren Erfolg Deiner Trockenübungen beeinflussen. Der beste Zeitpunkt für das Pflücken ist der Vormittag, sobald der Tau der Nacht getrocknet ist. Die Blüten sollten natürlich am besten auf dem Höhepunkt sein und ihre volle Pracht entfaltet haben. 

Möglichkeit 1: Das klassische Pressen im Buch oder der Presse

Auch wenn es mittlerweile zahlreiche andere Möglichkeiten der Blütenkonservierung gibt, wollen wir den Klassiker natürlich nicht verschweigen. Das Pressen im Buch oder sogar in einer speziellen Presse kennen viele wohl noch aus Kindertagen. Und was damals bestens funktionierte, hat auch heute noch Daseinsberechtigung.


Es kostet wenig Energie, verlangt jedoch auch einiges an Geduld ab. Doch der Wohlfühlfaktor wenn man weiss, dass man selbstgesammelte Blüten in einem geliebten Buch aufbewahrt ist wohl von den Alternativen kaum zu schlagen. 

Wie geht das?

Um Blüten und Blätter in einem dicken Schmöker zu pressen, benötigt man ein Lösch- oder Druckerpapier, das auf beiden Seiten der Blume platziert wird. Damit schützt Du das Buch vor der Feuchtigkeit, die die Pflanze beim Trocknen abgibt. Küchenpapier solltest Du dabei vermeiden, es saugt zwar gut, aber gibt durch die Struktur unschöne Unebenheiten an die Pflanze ab. 

Mit einer Presse geht es noch einfacher, einfach die Blüten darin platzieren und schliessen. 

Wie lange dauert es?

Das klassische Trocknen dauert je nach Beschaffenheit der Blüte zwei bis vier Wochen. 

Ein wenig kannst Du der Geschwindigkeit nachhelfen, indem Du das Papier täglich erneuerst. 

Für wen ist es zu empfehlen?

Umweltschonend, voll im Slow Trend und vor allem einfach ein Klassiker, bei dem sich viele wohl an einen sonnigen Frühlingstag vor Jahren zurückversetzt fühlen. Diese Erinnerung kann man auch bestens an die nächste Generation weitergeben. Bei dieser Trocken-Variante kann man besonders Kinder gut einbeziehen, mit denen man die Blüten sammelt und dann schön im Buch platziert. 

Möglichkeit 2: Mikrowelle, Backofen oder Dörrautomat

Das Trocknen in der Mikrowelle oder im Backofen erfreut sich grosser Beliebtheit besonders bei ungeduldigen Künstlern. 


Denn statt mehrere Woche dauert der ganze Prozess mehrere Stunden beziehungsweise wenige Minuten. 

Wie geht das?

Um in der Mikrowelle aus Frischblumen farbenfrohe Resin-Einlagen zu kreieren, muss man die Blüten zwischen zwei Mikrowellengeeignete Platten pressen. Dafür eignen sich zum Beispiel zwei Vorratsbehälter. Den unteren stellt man auf den Kopf, legt die Blüten darauf und legt den zweiten Behälter oben auf. Je mehr Eigengewicht die Behältnisse mitbringen, desto besser. 

Um die entweichende Flüssigkeit aufzufangen, legt man auch hier die Blüten zwischen zwei Papiere, in diesem Fall bietet sich jedoch Küchenpapier besser an. 


Bei niedriger Temperatur kannst Du das ganze Konstrukt nun etwa 60 Sekunden in der Mikrowelle erwärmen. Jedoch nicht mit einer eventuellen Grillfunktion, sondern ganz normal auf Mikrowelle. Nach dem ersten Durchgang prüfst Du die Blüte und wiederholst den ganzen Vorgang bis Dir das Resultat zusagt. Dabei solltest Du sehr behutsam vorgehen und Behälter und Blüten nicht zu heiss werden lassen. Denn dann kann es sein, dass Papier und Blüten zu sehr schmoren oder gar verbrennen. 


Im Backofen geht das ganze Prozedere ähnlich, nur dauert es statt wenige Minuten einige Stunden. Den Ofen stellst Du auf ungefähr 40 Grad ein, legst einzelne Blüten auf Backpapier auf ein Blech, steckst einen Holzlöffel in die Backofentür damit sie einen Spalt offen bleibt und wartest circa zwei Stunden ab. 


Eine Alternative zu Backofen und Mikrowelle stellt ein Dörrautomat dar, der speziell für das schonende Trocknen gedacht ist. Man kennt ihn eventuell aus der Herstellung von Dörrobst. Doch auch einzelne Blüten können sich darin sehr wohl fühlen. 

Wie lange dauert es?

In der Mikrowelle ungefähr zwei Minuten, im Backofen circa zwei Stunden. 

Für wen ist es zu empfehlen?

Die Mikrowellen-Variante ist schnell, sauber und effektiv. Allerdings musst Du dabei mit Bedacht zu Werke gehen. Nebenbei sollte man es nicht machen. Da sowohl das Papier als auch die Blüte wenn sie zu lange in der Mikrowelle erhitzt werden, verschmoren, sollte man stets Pausen einlegen und dabei stehen bleiben. 


Der Backofen tut in diesem Fall leider weder der Umwelt noch dem Geldbeutel gut. Wer sich in die Dörrmethode verguckt hat, der sollte einen Versuch mit dem Automaten starten. 

Möglichkeit 3: An der Luft 

Das Trocknen an der Luft macht auch das Trocknen ganzer Sträusse einfach möglich. Ausserdem kostet es wenig Energie und geht wirklich einfach. Doch etwas Geduld musst Du dafür schon mitbringen. 

Wie geht das?

Der Schlüssel zum Erfolg ist in diesem Fall der richtige Ort. Ein dunkler, warmer, - und besonders wichtig - trockener Ort eignet sich am besten. 


Du beginnst mit der Vorbereitung am besten indem Du die unschönen Teile aus dem Strauss entfernst, zum Beispiel solche, die bereits am Verblühen sind. Dann bindet man den Strauss an den Stängeln an eine Schnur und hängt ihn kopfüber an den designierten Trocknungsort. 

Wie lange dauert es?

Abhängig von der Art des Strausses und der Beschaffenheit des Orts kann diese Methode mehrere Wochen in Anspruch nehmen. 

Für wen ist es zu empfehlen?

Das Trocknen an der Luft ermöglicht es Dir, Trockenblüten zu gewinnen, die nicht platt gepresst werden müssen. Es ist daher für fülligere Blüten sehr geeignet. Und sieht während des Trockenvorgangs auch noch sehr dekorativ aus. 

Möglichkeit 4: Trockensalz oder Silicagel 

Etwas schneller und ebenfalls ohne Technik geht das Trocknen der Blumen mit Trockensalz oder Silicagel. Beides kann man im Fachhandel einfach und günstig erstehen. 

Wie geht das?

Du benötigst dafür nicht viel mehr als das Salz oder Gel und einen verschliessbaren Behälter, in dem die Blüten grosszügig Platz finden. Du füllst etwas Salz oder Silicagel in den Behälter, legst die Pflanzen darauf und füllst das Gefäss vorsichtig an bis die Blumen vom Trockensalz oder Silicagel komplett umhüllt sind. Dann verschliesst Du das Behältnis. 


Nach dem Entnehmen kann man Reste an den Blüten vorsichtig mit einem Pinsel entfernen.

 

Man kann das Ganze auch mit Waschmittel versuchen, allerdings muss man dafür auf recht unempfindliche Blüten zurückgreifen, da das Gewicht des Waschmittels die feineren Blätter verletzten würde. 


Wie lange dauert es?

Nach ungefähr ein bis zwei Wochen sind die Blumen einsatzbereit für das grosse Resin-Abenteuer. 

Für wen ist es zum empfehlen?

Auch hier liegt der besondere Vorteil auf der Hand: Du kannst die ursprüngliche Form der Pflanzen beibehalten und musst nichts pressen. Sowohl Silicagel als auch Trockensalz kann man wiederverwenden. Dazu muss man es im Ofen trocknen, dabei hält man sich am besten an die Angaben des jeweiligen Produkts. 

Jetzt geht's los: Anleitung zum Eingiessen von Trockenblumen in Epoxidharz

Das eigentliche Giessen ist nun ein wahres Kinderspiel, besonders wenn es nicht Dein erstes Resin-Projekt ist. Man kann die Blumen in reines, durchsichtiges Resin giessen, was schon sehr dekorativ wirkt. Du könntest Goldflocken dazu geben oder durch eine farbige Hintergrundschicht aus Epoxidharz eine besondere Präsentationsfläche kreieren. 

Schritt 1: Die Präsentationsfläche giessen

Um die Blumen in einer flächigen Form wie einem Untersetzer oder einem Tablett zu präsentieren, solltest Du zunächst eine Untergrundschicht in der Form angiessen und anhärten lassen. 


Diese Schicht kann durchsichtig aber auch ganz oder teilweise farbig sein. Du solltest diese erste Schicht ungefähr zwei Stunden trocknen lassen.

Schritt 2: Die Blumen und Blätter anrichten

In der Umsetzung nicht der einfachste, aber der am schnellsten zu erklärende Schritt ist das eigentliche Dekorieren in der halb getrockneten Resin-Schicht. Doch mit ein bisschen Testen und Überlegung kommst Du sicher schnell an das gewünschte Ergebnis. Schön wirkt es zum Beispiel wenn man eine Blumenwiese auf dem Tablett nachstellt oder einzelne Blüten in aussagekräftigen Farben auf einem Coaster abwechselnd anordnest.

 

Wenn Du mit der Lage der Pflanzen zufrieden bist, drückst Du sie etwas an, nur ganz leicht, und lässt das Kunstwerk eine weitere Stunden antrocknen. 

Schritt 3: Mit Glanzschicht überziehen

Nun wird schon die zweite und letzte Schicht angegossen. Am besten giesst Du dabei noch aufmerksamer und langsamer als für gewöhnlich, denn besonders bei verästelten Blütenzweigen oder mehreren kleinen Pflanzen muss sich das Kunstharz auch in die kleinen Zwischenräume setzen damit das Ergebnis glänzen kann. 



Trockenblumen in Epoxidharz eingiessen 

- Video-Tutorial -